Spanien: Hohe Impfquote und keine Steuern auf Auslandseinkünfte

In Spanien sind rund 80 Prozent der Bevölkerung komplett immunisiert, bei den über 12-Jährigen sind es gar 90 Prozent - ohne Druck und ohne Impfpflicht. Auch das Boostern lief bereits vielversprechend an. Deutschland steht aktuell bei knapp 70 Prozent doppelt geimpfter Menschen, diese Marke hatte Spanien bereits im September überschritten.

Hohe Anerkennung für Impfkampagnen

Während in Deutschland regelmäßig Demonstrationen gegen das Impfen stattfinden, ist dies in Spanien nicht denkbar. Lediglich sechs Prozent der Bevölkerung sprechen sich generell gegen eine Impfung aus. Die hohe Impfakzeptanz ist, laut Experten, auf kulturelle und gesellschaftliche Gepflogenheiten zurückzuführen. Der Epidemiologe Manuel Franco von der Universität Alcalá verweist auf das starke Gemeinschaftsgefühl und die Überzeugung, dass einige Handlungen nicht nur für sich selbst, sondern auch die Mitmenschen wichtig sind. In Spanien leben 55 Prozent aller Personen zwischen 25 und 29 Jahren bei ihren Eltern, sie wollen also auch ihre Verwandten schützen.

Auf der Iberischen Halbinsel herrscht außerdem generell ein hohes Vertrauen in staatliche Impfkampagnen und das öffentliche Gesundheitssystem, worauf aufgebaut werden konnte. 97 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind gegen Kinderlähmung, Meningitis oder Hepatitis geimpft. Die Impfungen waren außerdem straff organisiert und es erfolgte zunächst eine zentrale Terminvergabe. Es gab eine knappe Vorlaufzeit und die betreffende Person wurde per Anruf oder SMS benachrichtig. Soziologen sprechen von einer guten Strategie, da die Menschen den Erfolg der Impfkampagne unmittelbar verfolgen und wahrnehmen können.

Rasanter Aufschwung nach holprigem Start

Tatsächlich verlief der Start der Impfkampagne schleppend, Mitte April waren erst sieben Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. In Großbritannien lag der Anteil damals beinahe doppelt so hoch. Ab Mai beschleunigte sich das Impftempo, sodass im Juli bereits 44 Prozent und im September 72 Prozent der Bevölkerung vollständigen Impfschutz hatten. Der Erfolg der Impfkampagne lässt sich in der stark gesunkenen Sterblichkeitsrate und der gesunkenen Anzahl an neuen Infektionen ablesen. Das abnehmende Tempo der Erstimpfungen lässt sich damit begründen, dass die bislang nicht geimpften keine Eile sehen dies zu tun.

Einen weiteren Grund für die Hohe Impfbereitschaft sieht der Epidemiologe Daniel López-Acuña in der Trauer um die verstorbenen Familienmitglieder und Freunde. Seinen Ausführungen nach, hätten alle während der Pandemie Angehörige verloren. Spanien zählt zu den Ländern mit den höchsten COVID-19-Todesraten. Eine Studie des Konsortiums C-Mor der Universität Oviedo zeigt für das Jahr 2020 eine erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zu 2015 bis 2019 auf. Mit Corona Verstorbene machten knapp 70 Prozent der sogenannten Übersterblichkeitsrate aus.

Sonne tanken und Steuern sparen

Die aktuellen Entwicklungen der pandemischen Lage in Spanien sind sehr erfreulich und das Licht am Ende des Tunnels wird täglich heller. Nicht nur im Vergleich der Impfquoten schneidet der Staat von der iberischen Halbinsel gegenüber Deutschland deutlich besser ab. Die vielen Sonnenstunden und der entspannte Lebensstil sind weitere Punkte, die zum Lebensglück beitragen. Daneben strahlt Spanien auch finanziell eine hohe Attraktivität aus, werden Einnahmen aus Auslandseinkünften doch mit null Prozent versteuert.

Wenn auch Sie genug von den starken Einschränkungen, schlechtem Wetter und hohen Steuern haben, kann Spanien für Sie ein empfehlenswertes Ziel zum Auswandern sein. Als Experten für internationales Steuerrecht stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite und unterstützen Sie sowohl bei der Ausgestaltung Ihrer Pläne als auch bei deren Umsetzung.

 
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