Kontoeröffnung & Banking im Ausland
Kontoeröffnung bei Revolut - Wie sicher ist das?
Revolut ist eine bei vielen Mandanten sehr beliebte "Fintech-Bank". Gerade wer ein Konto im Ausland eröffnen möchte, egal ob als Privatkonto oder als Firmenkonto, für den ist Revolut oft die erste Wahl.
Und das zurecht. Die meisten uns bekannten Nutzer von Revolut sind mit dem Angebot dieser Challenger Bank sehr zufrieden. In vieler Hinsicht ist Revolut um Welten besser, als z.B. Wise (früher Transferwise), die mittlerweile vor allem für ihren unterirdisch schlechten Customer Service bekannt sind. Das ist bei Revolut ganz anders. Der Customer Service reagiert schnell, ist lösungsorientiert und kompetent.
Aber ist mein Geld bei Revolut auch sicher? Kann ich dort hohe Beträge deponieren? Diesem Thema wollen wir uns heute widmen.
Bevor wir uns dieser Frage widmen, sehen wir uns zunächst einmal an, um wen es sich bei Revolut handelt, welche Leistungen das Unternehmen für wen anbietet und wie (gut) sie funktionieren.
Revolut - Wer steckt dahinter?
Revolut ist ein Fintech-Start Up, das 2015 in England gegründet wurde und inzwischen über 20 Millionen Privatkunden und rund eine Million Geschäftskunden hat.
Nachdem es zunächst nur ein Konto für Privatkunden gab, bot Revolut ab 2017 auch Business-Lösungen und den Handel mit Kryptowährungen in Euro an. 2018 erhielt das Londoner Unternehmen dann die Banklizenz durch die Bank of Lithuania und damit indirekt für die gesamte EU. Aktuell bemüht sich das Unternehmen auch um eine Banklizenz für Großbritannien. Zudem bietet die Fintech-Bank in Kooperation mit Mastercard virtuelle Kreditkarten an. Als reines Online-Unternehmen verzichtet Revolut auf Filialen und wirbt mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Ein Revolutkonto und die Dienstleistungen des Unternehmens sind inzwischen in der EU und Großbritannien, in einigen der wichtigsten Märkte Amerikas (z.B. USA, Mexiko, Brasilien) und Asiens (z.B. Japan, Indien, Singapur) sowie in Australien und Neuseeland verfügbar.
Der Umsatz von Revolut lag nach Unternehmensangaben im Jahr 2022 bei ca. 850 Millionen Pfund, was zum Jahresende knapp über einer Milliarde Euro entsprach.
Welche Art von Konten gibt es bei Revolut?
Im Wesentlichen bietet Revolut Girokonten in den Kategorien Privat- und Geschäftskunden an. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick darüber.
Revolut Privatkonten
Aktuell (Stand 05.04.2023 gemäß Online-Aufruf der deutschen Website) kann man bei Revolut wählen zwischen vier Privatkonto-Varianten:
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Das Revolut Standard Girokonto ist ein Konto mit Maestro- oder VISA-Debit-Karte und (litauischer) EU-IBAN. Die Kontoführung ist also kostenlos. Ebenso eine Debit-Karte, wobei für den physischen Versand der Karte Gebühren von € 6,99 anfallen. Man kann für € 5,99 auch beide Karten bestellen zzgl. € 6,99 Versandgebühr.
Man kann mit der Debit-Karte, die im Wesentlichen einer Prepaid-Kreditkarte entspricht, in der gesamten EU Bargeld bis zu 5 Mal und bis zu insgesamt € 200,00 im Monat gebührenfrei abheben (danach 2% vom Umsatz, mindestens aber € 1,00) sowie sicher online shoppen. Die Nutzung der Karte für Zahlungen ist ebenfalls kostenlos.
Revolut Zahlung in Fremdwährung : Mit der Revolut Debit-Karte sind auch alle Zahlungen in Fremdwährungen komplett kostenlos möglich. Wer die Karte außerhalb des Euro-Raumes nutzt, bezahlt dafür also keine Gebühren. Es lohnt ggf. also, das Revolut-Konto mit einer anderen Kreditkarte aufzuladen und dann mit Revolut Geld abzuheben oder in einer Fremdwährung zu bezahlen.
Aufgeladen wird ein Revolut-Konto ganz einfach und ohne Gebühren durch Überweisungen von einer privaten Visa- oder Mastercard-Kreditkarte (American Express funktioniert nicht). Seine virtuelle Revolut-VISA-Karte kann auch bei Apple Pay & Google Pay hinterlegt werden. Natürlich kann man das Revolut-Konto aber auch per schlichter Banküberweisung aufladen.
Von Montag bis Freitag ist zudem der Währungsumtausch in mehr als 30 Währungen, teils bis zu einem gewissen monatlichen Limit, gebührenfrei.
Nutzt man die Revolut-Karte bei Buchung von Aufenthalten, erhält man, je nach Art des gewählten Kontos, auch Cashbacks von mindestens 3%.
Ein wichtiges Plus für Freunde von Kryptowährungen: Mit Revolut lassen sich auch über 80 Kryptowährungen einfach kaufen, verkaufen und handeln.
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Für dieses Konto fällt eine Monatsgebühr von aktuell € 2,99 an, also € 35,88 p.a. Dafür erhält man zu den im Standard-Konto enthaltenen Konditionen folgende weitere Vergünstigungen & Gimmicks:
Keine Gebühr für Bargeldabhebungen bis € 200,00 pro Monat bei unbeschränkter Zahl der Abhebungen
Personalisierte Debit-Karten möglich (es können Gebühren anfallen)
Kostenloser Kartenversand
Priorisierter 24/7-Kundenservice
Diebstahl- und Unfallschutz
Erstattungsschutz
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Dieses gibt es für € 7,99 im Monat oder € 95,88 pro Jahr und man bekommt dafür zu den Standard- und Plus-Konto noch folgende Leistungen/Vergünstigungen obendrauf:
Unbegrenzter Währungsumtausch in mehr als 30 Währungen
Keine Gebühr für Bargeldabhebungen bis € 400,00 pro Monat
Rabatt auf internationale Transfers von 20%
Reduzierte Umtauschgebühren für Rohstoffe (Gold, Silber, etc.) von nur 0,5%
Kostenloser Kartenversand mit Express
Cashback für Buchungen von Aufenthalten bis zu 5%
Kostenloser Lounge-Zugang mit Smart-Delay für Karteninhaber plus 1 weitere Person
Ermäßigter Zugang zur Flughafen-Lounge
Auslandskrankenversicherung
Versicherung beim Wintersport
Versicherung für verspätete Flüge & verspätetes Gepäck
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Das Top-Produkt kostet € 13,99 pro Monat bzw. € 167,88 p.a. und wartet zusätzlich zu allen vorgenannten Features noch mit folgenden weiteren auf:
Man erhält die exklusive Revolut Metal Karte aus verstärktem Stahl
Bargeld abheben ist bis € 800,00 pro Monat gebührenfrei (höheres Limit)
Cashbacks auf Kartenzahlungen
Erhöhter Cashback für Buchungen von Aufenthalten von 10%
Erhöhter Rabatt auf internationale Transfers von 40%
Kostenloser Lounge-Zugang mit Smart-Delay für Karteninhaber plus 3 weitere Personen
Concierge-Service
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Eine Art "Hybrid" zwischen Privat- und Geschäftskonto stellt das Revolut Pro Konto dar, das speziell für Freiberufler/Freelancer entwickelt wurde. Hierauf wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen. Wer Interesse hat, kann sich hier eingehend darüber informieren.
Einen kurzen Überblick über die einzelnen Leistungen der Standard, Plus, Premium und Metal Konten von Revolut finden Sie auch hier auf Revolut Deutsch Website.
Wie eröffnet man ein privates Konto bei Revolut?
Für eine Revolut Kontoeröffnung müssen private Kunden zunächst die kostenlose Revolut Banking App installieren. Man benötigt also ein Smartphone, die Revolut-App und dazu einen Personalausweis - alternativ (Reise)-Pass oder Führerschein. Die Anmeldung bei Revolut mit dem Smartphone ist in wenigen Minuten erledigt. Man braucht nur die Vorder- und Rückseite seines Ausweis-Dokumentes einzuscannen und am Ende noch seine Steuer-ID einzugeben.
Revolut in welchen Ländern kann man ein Konto eröffnen?
Vorteile eines privaten Revolut-Kontos
Zumindest für das Standard-Girokonto gilt: Weder bei der Eröffnung noch bei der weiteren Nutzung fällt eine Gebühr an.
Kostenfrei ist auch die Nutzung der Debit-Karte, die einfach mitbestellt werden kann. Sie ist also nicht nur eine virtuelle Kreditkarte. Nur beim Standard-Konto fallen für die Karte einmalig Versandkosten an.
Auch die Eröffnung eines Revolut-Kontos ist unkompliziert und geht derzeit bei keinem anderen uns bekannten Konto einfacher und schneller.
Mit der physischen Revolut Debit-Karte sind bereits beim Standard-Konto 5 Abhebungen am Geldautomaten bis zu einem Gesamtbetrag von € 200,00 im Monat völlig kostenlos, und zwar an allen Geldautomaten in ganz Deutschland und auch innerhalb der Euro-Zone. Erst darüber hinaus fällt eine Gebühr von 2 % vom Umsatz, mindestens aber von € 1,00 je Abhebung an.
Schon das Revolut Standard-Konto kann in insgesamt 25 verschiedenen Währungen genutzt werden. Möglich sind z.B. Konten in US-Dollar, Britischen Pfund und Schweizer Franken.
Ebenfalls schon beim Revolut Standard-Konto können monatlich bis zu € 1.000,00 Euro kostenlos zwischen verschiedenen Währungen hin- und her getauscht werden, und zwar zu einem hervorragenden Umrechnungskurs. Erst ab einem Betrag über € 5.000,00 im Monat fällt hier eine Gebühr von 0,5 Prozent an. Beim Premium- und Metal-Konto entfällt diese Beschränkung sogar ganz.
Neben Investitionen in Kryptowährungen sind auch Investitionen in Edelmetalle wie Gold oder Silber sowie in Aktien möglich.
Revolut Miles and More - Interessant ist, dass man das Revolut Konto, bei richtiger Nutzung, geschickt mit einer Kreditkarte zum Meilen sammeln (insbesondere die Miles & More Kreditkarte) aufladen kann. Man erhält dann dafür jedes Mal die reguläre Meilengutschrift. Mit den aufgeladenen Beträgen können dann reguläre Überweisungen durchgeführt werden. Wer so z.B. seine Miete und andere Nebenkosten bezahlt, kann ganz nebenbei jeden Monat Meilen sammeln.
Besonderes Gimmick bei der Metal-Variante ist der Concierge-Service, der sich in vielen Situationen als recht nützlich erweisen kann.
Nachteile eines privaten Revolut-Kontos
Da es sich um eine reine Prepaid-Kreditkarte handelt, hat man keinen Verfügungsrahmen. Für nicht wenige Autovermieter und Hotels ist das ein Problem, wenn es darum geht eine Kaution zu hinterlegen.
Hat Revolut eine deutsche IBAN und wann bekommt Revolut deutsche IBAN ? Nein, und es hieß, dass spätestens Anfang 2023 Revolut eine deutsche IBAN einführen wollte. Doch auch im zweiten Quartal des Jahres gibt es diese Option noch nicht. Und da man bei Revolut aktuell nur eine litauische IBAN bekommt (IBAN LT Land), kann es bei Lastschriften zu Problemen kommen, da manche Handelsunternehmen diese nicht akzeptieren.
Revolut hat noch keine deutsche Banklizenz, sondern bisher nur die litauische. Eine weitere wurde in Großbritannien beantragt, die Genehmigung steht aber noch aus.
Man kann das Revolut-Girokonto nur mit Visa-, Mastercard oder per Überweisung aufladen. American Express wird aktuell noch nicht unterstützt.
Die Einlagensicherung in Litauen bis € 100.000 ist mit Fragezeichen zu versehen. Ob Litauen im Zweifelsfall ausländische Kunden bevorzugt entschädigen würde, müsste erst der Krisenfall zeigen.
Es fallen Gebühren für alle grenzüberschreitenden Überweisungen an, die nicht in Euro ausgeführt werden, sowie für alle Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums (SWIFT). Die Höhe der Gebühren hängt davon ab, wie viel Geld wohin überwiesen wird und liegt zwischen € 0,30 und € 5,00.
Leider gibt es (noch?) kein vernünftiges Web-Interface, so dass fast alle Funktionen ausschließlich über die Smartphone-App verfügbar sind.
In vielen Ländern erheben Automatenbetreiber bei Bargeldabhebungen eigene Gebühren. Diese Fremdgebühren werden von Revolut nicht erstattet.
Und vor allem sollte man nicht vergessen, dass es sich bei Revolut um ein Start-up handelt. Das bedeutet, dass die Investoren irgendwann Gewinne sehen wollen. So steht zu erwarten, dass in Zukunft Dienstleistungen eingeschränkt und Gebühren eingeführt werden. Erfahrungen diesbezüglich haben bereits die Kunden vergleichbarer Unternehmen, sprich Online-Banken, machen müssen. So gab es bei der Neobank N26 anfangs ebenfalls so gut wie keine Gebühren. Inzwischen wurde das Abheben von Bargeld eingeschränkt und ist nur noch begrenzt gebührenfrei.
Revolut Geschäftskonten
Revolut Gehaltskonto - Inzwischen bietet Revolut Geschäftskunden ebenfalls spezielle Konten an, die sich insbesondere an Unternehmen, Selbständige und Freiberufler richten, die international tätig sind und ein speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes, geschäftliches Bankkonto benötigen, welches über den Euro-Währungsraum hinausreicht.
Wichtig: Grundvoraussetzung für die Eröffnung eines Business-Revolut Girokonto: Revolut Business-Konten gibt es bisher nur für Unternehmen, die im EWR oder in der Schweiz registriert und von dort aus tätig sind. Jedoch ist es kein Problem, wenn das Unternehmen im Besitz von Staatsangehörigen anderer Länder ist oder von ihnen geleitet wird.
Die verschiedenen zur Verfügung stehenden Kontenmodelle für Unternehmen sind monatlich kündbar, und es gibt bei Revolut auch ein kostenloses Basis-Konto als Alternative, welches sich durchaus lohnen kann. Stand 05.04.2023 (gemäß Online-Aufruf der deutschen Revolut-Website) gibt es für Geschäftskunden aktuell vier Varianten:
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Unternehmen erhalten sofortige internationale Konten mit globaler IBAN, um in unterschiedlichen Währungen bezahlen zu können. Mit Revolut Geld überweisen ist eine einfache Sache.
Wo kann man mit Revolut bezahlen? Hinter Revolut steckt eine Mastercard-Karte. Man kann mit Revolut überall bezahlen, wo man auch mit einer Mastercard bezahlen kann.
Man bekommt lokale Konten in GBP und EUR mit Prepaid-Firmenkarten für Mitarbeiter, wobei für die Hauptkarte und zwei Teammitglieder keine Grundgebühren anfallen. Jeder weitere Nutzer kostet monatlich € 5,00.
Daneben ist es möglich, 30 verschiedene Währungen zu halten und zu tauschen. Die Teilnahme ist auch für Mitarbeiter möglich, die eine virtuelle Debit-Karte für Online-Überweisungen (20 pro Monat) erhalten, selbst im kostenlosen Modell.
Mit den Debit-Karten sind 5 kostenlose nationale Überweisungen möglich, danach fallen Gebühren von € 0,20 pro Überweisung an.
International fallen € 3,00 pro Überweisung an.
Überweisungen auf jedes Revolut-Konto erfolgen in Echtzeit und sind unbegrenzt kostenlos.
Bei Währungsumtausch in 150 Währungen erfolgt ein Aufschlag von 0,4% auf den Interbankensatz.
Bereits beim kostenlosen Geschäftskonto gibt es einen 24/7 Kundenservice.
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Diese Alternative kostet aktuell € 25,00 im Monat, d.h. € 300,00 im Jahr. Es beinhaltet alles, was das kostenlose Konto bietet und das Folgende darüber hinaus:
Man erhält eine Metal Karte kostenlos sowie Kunststoff- und virtuelle Karten für die Mitarbeiter.
Es gibt eine API-Schnittstelle sowie die Möglichkeit zur Verbindung mit Buchhaltungssoftware, wie z.B. Xero, FreeAgent und Slack über Revolut Connect.
Es gibt die Möglichkeit einer Überweisungsfreigabe-Funktion.
Es sind 10 internationale Überweisungen im Monat kostenlos.
Es besteht die Möglichkeit zu Sammelzahlungen.
Mit den Debit-Karten sind hier nicht 5, sondern 100 kostenlose nationale Überweisungen möglich. Erst danach fallen Gebühren von € 0,20 pro Überweisung an.
Währungsumtausch in 150 Währungen ist bis zu 10.000 Euro monatlich zum Interbankensatz möglich, darüber hinaus erfolgt ein Aufschlag von 0,4% auf den Wechselkurs.
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Das Scale-Konto schlägt monatlich mit € 100,00, also mit € 1.200,00 jährlich zu Buche. Inkludiert sind auch hier die Leistungen der vorherigen Stufen und darüber hinaus:
Man erhält zwei Metal Karten kostenlos sowie weiterhin kostenlose Kunststoff- und virtuelle Karten für die Mitarbeiter.
50 internationale Überweisungen im Monat sind nun kostenlos.
Mit den Debit-Karten sind hier nun 1.000 kostenlose nationale Überweisungen möglich. Erst danach fallen Gebühren von € 0,20 pro Überweisung an.
Währungsumtausch ist bis zu 50.000 Euro monatlich zum Interbankensatz möglich, erst darüber hinaus erfolgt ein Aufschlag von 0,4% auf den Wechselkurs.
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Hier gibt Revolut keine Preise mehr an, sondern schreibt lediglich "benutzerdefiniert". Das ergibt grundsätzlich auch Sinn, da große Unternehmen oft sehr individuelle Anforderungen haben, die ein Standardpreis nicht widerspiegeln kann. Unternehmen, die an dieser Variante interessiert sind, werden die Konditionen ggf. mit dem Anbieter direkt verhandeln. Ein Vergleich ist aber hier nicht möglich.
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Auch im Business-Segment bietet Revolut spezielle Optionen für Freiberufler an. Diese heißen "Professional" und "Ultimate". Analog zum Privatkunden-Segment gehen wir hierauf an dieser Stelle nicht näher ein. Wer an diesen speziellen Produkten Interesse hat, findet weitere Informationen dazu hier.
Wie eröffnet man ein Business-Konto bei Revolut?
Zuerst muss jeder Interessent einen Standard-Online-Prozess durchlaufen, bei welchem folgende Informationen bereitgestellt werden müssen:
Name und Adresse des Unternehmens, inklusive Webseite
Persönliche Angaben des Geschäftsführers und mindestens einer weiteren zeichnungsberechtigten Person
Persönliche Angaben und Ausweisdokumente des Geschäftsführers und aller Mitgesellschafter mit einem Anteil von mindestens 25 Prozent
Firmenprofil
Unternehmen, die geschäftlich außerhalb der EU tätig sind und deshalb Konten in anderer Währung benötigen, sollten zusätzlich das "Advanced" Antragsverfahren durchlaufen. Sollten - nicht müssen! Die Teilnahme am Advanced Antragsverfahren ist also keine Pflicht. Entsprechend belassen es viele Unternehmen bei Standard. Wer sich dafür entscheidet, muss jedoch folgende zusätzliche Dokumente bereitstellen:
Kontoauszüge der letzten drei Monate
Gründungsunterlagen
eventuell weitere Dokumente, die im Laufe des Registrierungsprozesses angefordert werden.
Revolut Steuern und Steuerpflicht: Jedes Unternehmen muss auch jegliche Steuern, die mit Zahlungen über das Revolut Business Netzwerk verbunden sind, offenlegen und bezahlen.
Am Ende des Verfahrens wird dem Unternehmen die Genehmigung zur Kontoeröffnung geben oder, wenn Papiere nicht vollständig eingereicht werden oder andere Bedenken bestehen, verweigert.
Revolut sagt, dass es aufgrund der hohen Nachfrage zu Verzögerungen kommt, so dass der Prozess dauern kann. Sobald der Antrag bearbeitet wurde, kann es sein, dass weitere Informationen notwendig sind.
Business-Konten werden sowohl in Euro als auch in britischen Pfund eingerichtet. Daneben besteht die Möglichkeit, Zahlungen in 30 weiteren Währungen zu tätigen und zu empfangen.
Thema Schufa: Aktuell gibt es keine Schufa-Abfrage. Das hat hauptsächlich zwei Gründe. Zum einen ist Revolut ein britisches Unternehmen, weshalb deutsche Richtlinien bei Kontoeröffnungen nicht maßgeblich sind. Zum anderen, und das ist entscheidend, wird kein Verfügungsrahmen geboten. Für ein reines Guthabenkonto ist keine Schufa-Abfrage notwendig. Sollte Revolut künftig Kreditlinien und Dispo anbieten, bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen verfahren wird.
Vorteile eines geschäftlichen Revolut-Kontos
Unternehmen, die in Großbritannien oder dem EWR registriert sind und von dort aus operieren, können online Geschäftskonten eröffnen - und das vergleichsweise sehr schnell und einfach!
Die Geschäftskonten sind für alle Unternehmensformen, Kaufleute und Freiberufler geeignet.
Es stehen vier verschiedene Konten-Modelle zur Auswahl, wobei das Basiskonto kostenlos ist.
Man bekommt ein international einsetzbares Business-Konto in 30 verschiedenen Währungen, wobei es möglich ist, Unterkonten in allen 30 zugelassenen Fremdwährungen einzurichten. Dies erfolgt ganz einfach im Admin-Bereich. Unternehmen, die in einem bestimmten Land einen besonders großen Kundenstamm haben, können ihre Geschäftspartner direkt in der entsprechenden Landeswährung bezahlen.
Prinzipiell ist ein komplett individuell konfiguriertes Unternehmerkonto möglich, inclusive der Zahl von virtuellen und physischen Firmenkreditkarten und Mitarbeiter-Logins.
Es besteht die Möglichkeit der Verfolgung aller Zahlungen der Mitarbeiter/des Teams auf einem Dashboard.
Die Mastercard-Kreditkarten werden als aufladbare Guthabenkarten, deren Preis ist in den Kontoführungsgebühren enthalten ist.
Kryptowährungen kann man direkt über das Revolut Business-Konto kaufen, halten und verkaufen, unabhängig von der Größe des Unternehmens.
Revolut ist nun auch in Deutschland an das kontaktlose Bezahlen mit Apple Pay und Google Pay per Smartphone angebunden.
Nachteile eines geschäftlichen Revolut-Kontos
Aufgrund der insgesamt doch hohen Kostenstruktur ist ein Revolut Geschäftskonto für Gründer eher ungeeignet.
Ein Nachteil des kostenlosen Basismodells ist, dass dort keine gebührenfreien Auslandsüberweisungen möglich sind.
Für manche deutsche Unternehmen wird es störend sein, keine man keine deutsche IBAN bekommt. Dasselbe gilt analog auch für Schweizer und Österreichische Unternehmen.
Es handelt sich beim Revolut-Konto um kein klassisches Geschäftsgirokonto. Insofern sind (zumindest bis dato) z.B. auch keine SEPA-Lastschriftmandate oder Bargeldeinzahlungen möglich.
Für manche ist es vermutlich auch störend, dass die Webseite noch nicht vollständig in deutscher Sprache vorliegt. Revolut deutsch soll aber auch bestimmt bald kommen.
Wie sicher ist es, ein Konto bei Revolut zu führen?
Insbesondere vor dem Hintergrund der kürzlichen Pleiten von Credit Suisse, der Silikon Valley Bank und anderen, besonders aktuell und berechtigt. Anders gefragt: Sollte man tatsächlich hohe Summen bei Revolut bunkern?
Grundsätzlich sind die Finanzmärkte aktuell ganz allgemein sehr nervös. Das zeigt auch der kürzliche, deutliche Kursrutsch der Deutschen Bank, der, wie unter anderem der Tagesspiegel am 27.03.203 berichtete, möglicherweise von Spekulanten ausgelöst wurde. Das Problem betrifft also nicht nur Finanzdienstleister und Neobanken, sondern den gesamten Bankensektor.
Einlagensicherungen, wie sie die Banken gesetzlich vorhalten müssen, decken grundsätzlich nur maximal € 100.000 ab. Sollte es zu einem echten, großen Crash kommen, ist fraglich, ob selbst diese vergleichsweise bescheidene Summe an alle Kunden ausgezahlt werden könnte. Wer daran zweifelt, sollte sein Geld prinzipiell nicht auf einem Bankkonto belassen - egal bei welcher Bank. Insofern sehen wir Revolut also nicht als "unsicherer" an als andere Banken.
Betrachten wir Revolut für sich, so gibt es aber auch hier Schwachstellen und das sollte nicht unerwähnt bleiben.
Offenbar ist das Unternehmen ein bevorzugtes Ziel von Betrügern, die Revolut-Kunden, und dadurch letztlich auch dem Unternehmen, durch Phishing und andere Methoden Schaden zufügen. Die englischsprachige Website This is Money, ein Online-Ableger der englischen Zeitung The Daily Mail, veröffentlichte am 07.03.2023 (mit Update vom 08.03.2023) einen entsprechenden Beitrag. Solche von außen auf das Unternehmen zukommenden Probleme, schaden enorm. Sowohl finanziell, aber besonders auch dem Image des Unternehmens, das auf Wachstumskurs ist und sich derzeit eine Bankenlizenz der britischen Aufsichtsbehörden erhofft.
Ähnliches liest man beim Schweizer Online-Portal Inside-Paradeplatz. Dieses berichtete am 01.11.2022 in einem Beitrag von Betrugsabbuchungen bei Revolut. Liest man den Artikel genauer, stellt man fest, dass dieses Problem spezifisch bei sogenannten Wegwerf-Karten besteht, also virtuellen Einmal-Karten, und dass dies ein Problem ist, welches auch andere Anbieter haben. Auch wird deutlich, dass den Betroffenen der Schaden wohl zügig ersetzt wurde - der Image-Schaden für das Unternehmen bleibt. Das Netz vergisst nichts und Wenige lesen Artikel über die Headline hinaus. Und die Tatsache bleibt: Offenbar gibt es Probleme mit solchen Wegwerf-Karten.
Es gibt aber auch hausgemachte Probleme. Wiederum der The Daily Mail-Ableger This is Money berichtete darüber fast schon genüsslich. So in einem Beitrag vom 01.03.2023 (mit Update vom 02.03.2023) als man darüber berichtete, dass das Unternehmen, das auf die baldige Erteilung der britischen Bankenlizenz hofft, Probleme mit seinem Wirtschaftsprüfungsunternehmen BDO habe. So habe Revolut erklärt, dass das Unternehmen im Jahr 2021 seinen ersten Gewinn erzielt habe, da sich der Umsatz durch den Kryptowährungsboom verdreifachte. Peinlicherweise, so This is Money, sagte BDO, dass GBP 477 Millionen der Einnahmen von Revolut, drei Viertel des Umsatzes von GBP 636 Millionen, nicht verifiziert werden konnten und möglicherweise falsch angegeben wurden.
In einem weiteren Beitrag von This is Money vom 30.03.2023 mokiert man sich darüber, dass Revolut eine Werbung geschalten hatte, in welcher sie eine "unmittelbar bevorstehende" Erteilung der britischen Bankenlizenz behauptete. Woraufhin die Finanzaufsichtsbehörde (FCA) das Unternehmen anwies, innerhalb von 48 Stunden die Anzeige zu ändern oder zurückzuziehen, alle Finanzwerbung zu überprüfen und der FCA darüber zu berichten, warum nicht konforme Werbung im Umlauf ist.
Solcherlei Schwierigkeiten sind vermeidbar und schaden dem Ruf des Unternehmens mehr als nötig. Dennoch wächst das Unternehmen weiter und sein Marktwert betrug nach der jüngsten Bewertung GBP 28 Milliarden.
Hier erfahren Sie wie Sie Ihr Revolut Konto schließen bzw. Ihr Revolut abmelden können.
Fazit
Bewertungen von Finanzprodukten und Finanzunternehmen sind normalerweise außerordentlich schwierig. Hier fällt uns eine positive Bewertung aber recht leicht. Revolut und seine Angebote sind, insbesondere im Vergleich mit dem, was die Wettbewerber im Markt der Finanzdienstleister und Neobanken anbieten, eine feine Sache.
Alles in allem ist Revolut unserer Meinung nach sehr viel besser als z.B. Wise, N26 oder auch PayPal. Die niedrigen Kosten in Kombination mit dem umfangreichen Leistungsangebot machen hier den Unterschied.
Insofern ist Revolut auch eine Lösung, die wir allen unseren Mandanten empfehlen.
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