In welchen Ländern sie vor dem 3. Weltkrieg sicher sind

Nach Russlands Invasion in die Ukraine und den Ausbruch eines nun schon eineinhalb Jahre langen Krieges in Europa fragen sich viele, wie lange dieser Krieg noch andauern wird und ob dieser sich ausweiten und zu einem dritten Weltkrieg führen wird.

Laut der Ipsos Global Advisor - World Affairs Studie vom November 2022, die Befragte aus 33 verschiedenen Ländern umfasste, sehen rund 73 Prozent der Teilnehmer die Möglichkeit eines dritten Weltkrieges innerhalb der kommenden 25 Jahre, bei dem Supermächte involviert sein könnten. Besonders besorgt zeigen sich die Befragten in Australien, Irland, Mexiko und Peru - hier halten jeweils rund 80 Prozent der Teilnehmer den Ausbruch eines solchen Konfliktes in naher Zukunft für möglich.

Was tun, sollte der Dritte Weltkrieg tatsächlich ausbrechen? In diesem Artikel befassen wir uns mit den Ländern, die im Fall eines dritten Weltkrieges einen sicheren Hafen bieten.

Die Gefahr ist ernst

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow immer wieder vor einem möglichen Dritten Weltkrieg gewarnt. Dabei ist es besonders auffällig, dass aus Russland Drohungen und Andeutungen in Richtung eines Atomkrieges immer lauter werden. Putin betont dabei: "Jeder, der versucht, sich bei uns einzumischen oder mehr noch, eine Bedrohung für unser Land und unser Volk zu schaffen, muss wissen, dass Russlands Antwort sofort erfolgen und zu solchen Konsequenzen führen wird, die Sie in Ihrer Geschichte noch nie erlebt haben." Die Angst vor einem möglichen Atomkrieg, wie sie im Kalten Krieg allgegenwärtig war, kehrt durch Aussagen wie diese wieder zurück. "Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden", betont Sergej Lawrow.

Wir sollten unsere Aufmerksamkeit aber auch auf andere Länder lenken. Denn die globale politische Landschaft in der heutigen Welt ist geprägt von Konflikten und Spannungen. Ein möglicher Einmarsch Chinas in Taiwan, ein Angriff Nordkoreas auf Südkorea oder eine Vergeltungsaktion Russlands für einen möglichen NATO-Beitritt in Schweden und Finnland könnten die Gefahr eines Dritten Weltkrieges ebenfalls erhöhen.

Die Frage nach einem Notfall-Plan, einem sicheren Plan B für sich und ihre Familie ist aktueller denn je. Aber wohin soll man fliehen, um in Sicherheit zu sein?

Panama

Panama, das kleine Land in Mittelamerika, mag zwar keine eigene Armee haben, würde im Falle eines Konflikts jedoch unter dem Schutz der Amerikaner stehen, die ihre eigenen Interessen verteidigen wollen. Die strategisch wichtige Lage des Landes für den Welthandel kann nicht geleugnet werden. Beweis dafür ist der weltberühmte Panama Kanal, der jährlich von Tausenden von Schiffen befahren wird und Panama dadurch mehrere Milliarden an Einkünften beschert.

Interessanterweise ist Panama trotz der Nähe zu Amerika weitestgehend blockfrei. Das Land zeichnet sich durch ein extrem offenes und auf Dienstleistungen ausgerichtetes Wirtschaftssystem aus und ist das einzige Land der Welt ohne Zentralbank. Dank seines günstigen Klimas und seiner guten wirtschaftlichen Entwicklung gilt Panama als autark in Bezug auf Nahrungsmittel und Energie.

In diesem Land gibt es keine Hurrikane oder Erdbeben. Zusätzlich bietet Panama einen weiteren Vorteil durch sein Steuersystem: Territorialbesteuerung. Trotz seiner Platzierung auf dem 61. Platz im Weltfriedensindex als sicheres Land und eines der wirtschaftlich freiesten Länder Lateinamerikas, befindet es sich aktuell auf der Schwarzen Liste der EU. Infolgedessen sollte der Wohnsitz in Panama nicht als Bank-KYC genutzt werden. Hohe Anschlussfähigkeit ist auch wichtig, und Panama erweist sich als einer der nächstgelegenen Orte, an den man am schnellsten fliehen kann, ohne Konfliktgebiete durchqueren zu müssen, falls ein Krieg ausbricht und man sich irgendwo in Amerika befindet. Mit direkter Anbindung an Pazifik und Karibik durch den Kanal ist es zudem ein ideales Land für Bootsbesitzer.

Uruguay

Mit Blick auf seine Vergangenheit ist es unwahrscheinlich, dass Südamerika Schauplatz eines dritten Weltkrieges werden wird. Dies gilt insbesondere für Uruguay, das auf Platz 46 des Global Peace Index steht. Die Stabilität und Sicherheit des Landes macht es zu einem der am wenigsten korrupten und am weitesten entwickelten Länder in Südamerika. Darüber hinaus bietet Uruguay seinen Einwohnern beeindruckende Steuervorteile und eine florierende landwirtschaftliche Produktion. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Einwohner Uruguays jemals an Lebensmittelknappheit leiden werden. Bei einer Einwanderung ist ab einem bestimmten Einkommenslevel (ca. 2000 Euro) ein Umzug relativ einfach, allerdings mit einem Mindestaufenthalt von über 9 Monaten im ersten Jahr verbunden.

Sie möchten gerne noch mehr zum Umzug nach Uruguay erfahren? Dann hören Sie sich jetzt die Podcast-Folge Auswandern nach Uruguay - die „Schweiz Südamerikas“ an.

Paraguay

Paraguay ist ein sehr interessantes Land für Menschen, die der weltweiten politischen Instabilität und möglichen Kriegen entfliehen möchten. Das Land ist sogar noch isolierter als Uruguay und hat dadurch in den letzten Jahren als Auswanderungsziel immer mehr an Attraktivität gewonnen. Insbesondere für Deutsche und Österreicher ist Paraguay aufgrund der einfachen Möglichkeit, eine Daueraufenthaltsgenehmigung zu erhalten, und der steuerfreien ausländischen Einkünfte besonders attraktiv.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lebenshaltungskosten in Paraguay sehr günstig sind. Die Schwerpunktsetzung auf Getreideproduktion, insbesondere auf Sojabohnen, Mais und Weizen, zeigt auch, dass Paraguay bei weitem den eigenen Nahrungsmittelbedarf übertrifft. Ein Umzug nach Paraguay kann somit eine vielversprechende Option für diejenigen sein, die ein stabileres und kostengünstigeres Leben suchen.

Außerdem bietet die permanente Aufenthaltsgenehmigung in Paraguay eine unkomplizierte Möglichkeit, sich einen Plan B zu sichern. Eine einmalige Bankeinlage von etwa 4000€ (27.500.000 Guarani), die nach sechs Monaten wieder verfügbar ist, ist hierfür ausreichend. Wer einen Hochschulabschluss, ein Immobilien-Investment oder eine Anstellung in Paraguay nachweisen kann, kann auf die Bankeinlage sogar verzichten.

Madeira

Zugegeben, Madeira ist keine eigenständige Nation, sondern eine Insel von Portugal. Doch für EU-Bürger ist sie ein reizvolles Ziel. Als autonome Region Portugals ist sie auch in Konfliktsituationen nicht direkt betroffen. Gerade in Zeiten von Unsicherheit ist dies ein großer Pluspunkt. Man kann sich gut vorstellen, dass sich viele Menschen während eines Krieges in Europa einen sicheren Ort zum Verweilen wünschen und in Madeira fündig werden.

Doch Madeira ist mehr als nur ein sicherer Hafen - das Klima und die fruchtbaren vulkanischen Böden eignen sich hervorragend für Landwirtschaft. Hier werden Feigen, Getreide sowie tropische Früchte angebaut und Viehzucht betrieben. Der Weinanbau ist ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Die Insel mit einer Bevölkerung von 250.000 Einwohnern weist bemerkenswert niedrige Kriminalitätsraten auf. Es ist sogar wahrscheinlicher, dass Sie ein Hitzschlag trifft als ein Gewaltverbrechen. Darüber hinaus können Sie dank des Resident-Non-Habitual-Status Ihre Steuern auf Null senken, insbesondere bei Dividenden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die entsprechenden Regeln komplex sind und eine gründliche Beratung erfordern. Glücklicherweise ist es dank der EU-Niederlassungsfreiheit für Einwanderer einfach, ihr neues Leben zu beginnen. Nicht-EU-Bürger haben auch gute Chancen, eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung als Freelancer zu erhalten oder sogar eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen, wenn sie eine Immobilie im Wert von mindestens 350.000€ besitzen.

Neuseeland

Auf der Suche nach einem sicheren Hafen vor Krieg sollte Neuseeland auf dem Radar stehen. Das Land verfügt über eine hoch entwickelte Agrarindustrie und zählt zu den führenden Ländern in Bezug auf Ernährungssicherheit. Auch in Sachen Wirtschaftsfreiheit und Steuervorteilen für Ausländer kann Neuseeland punkten. Besonders attraktiv für ältere Menschen ist das milde Klima und das Fehlen von Erbschafts- und Schenkungsteuern. Sicherheit ist auch kein Problem, da die Kriminalitätsrate niedrig ist und es keine tödlichen Tiere wie in Australien gibt. Die Reaktion der Regierung auf die Pandemie lässt möglicherweise Raum für Diskussionen, aber insgesamt ist Neuseeland eine Überlegung wert für diejenigen, die dem Konflikt entkommen wollen.

Man sollte dabei jedoch bedenken, dass das Land als eines der schwierigsten der Welt gilt, um einzuwandern. Um ein Investoren-Visum zu erhalten, sind horrende Beträge fällig - entweder 1.850.000€ bei einem Mindestaufenthalt von 438 Tagen in 4 Jahren oder 6.150.000€ bei nur 88 Tagen Mindestaufenthalt in 3 Jahren. Das Investment kann in lokale Firmen, Immobilien oder Staatsanleihen fließen und muss für 4 Jahre gehalten werden. Eine günstigere Variante steht nur Bewerbern mit fließenden Englischkenntnissen, Unternehmenserfahrung und einem Alter unter 65 Jahren zur Verfügung.

Kanarische Inseln

Die Kanarischen Inseln sind eine autonome Region Spaniens mit atemberaubenden Landschaften, die europäischen Reisenden ein unvergessliches Erlebnis bieten. Ähnlich wie Madeira sind die Kanarischen Inseln wahrscheinlich nicht in Konflikte eines möglichen Dritten Weltkriegs involviert und bieten eine sichere Alternative zum schnellen Ausstieg aus Europa.

Die fruchtbaren Böden der Vulkaninsel unterstützen eine gute Produktion von Weizen und Gerste. Zudem beherbergen die Kanarischen Inseln die größte Raffinerie Spaniens, was bedeutet, dass sie mehr Energie produzieren, als sie benötigen. Die Kriminalitätsrate ist gering, und auch die Bedenken in Bezug auf den Vulkan Cumbre Vieja, der 2021 ausbrach, haben sich nach dem Ende der vulkanischen Aktivität verringert.

Wie hoch ist die Gefahr für einen Dritten Weltkrieg?

Die jüngsten Aussagen von Lawrow und Putin könnten als Warnung an den Westen verstanden werden, sich nicht in den Konflikt in der Ukraine einzumischen. Der Militär- und Sicherheitsexperte Carlo Masala betonte, dass Putin die Atommacht Russlands ins Gedächtnis rufen möchte. Die angeordnete Alarmbereitschaft könnte potenzielle Waffenlieferungen an die Ukraine abschrecken und Russlands Präsident zufriedenstellen.

Vor allem die USA und Großbritannien halten jedoch hart dagegen und senden scharfe Worte zurück in Richtung Moskau. Der russische Außenminister Lawrow hat sich in den vergangenen 15 Jahren durch eine Art von Prahlerei einen Namen gemacht, die von vielen Nato-Staaten kritisiert wird. Trotzdem glaubt der britische Verteidigungsminister James Heappey, dass im Moment keine unmittelbare Gefahr einer Eskalation besteht.

US-Präsident Biden hat Putin bereits als Kriegsverbrecher bezeichnet und signalisiert, dass unter seiner Führung wenig Deeskalation zu erwarten ist. Die Nato-Staaten versuchen, eine direkte Beteiligung in der Ukraine zu vermeiden, um ein Horrorszenario zu verhindern und die Situation nicht weiter zu verschlimmern.

Sicherheitsexperten waren sich im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine einig, dass Panik vor einem Dritten Weltkrieg nicht angebracht ist. Putin geht es um die Ukraine. Würde er zudem ein Nato-Mitglied angreifen, befände er sich im Krieg mit der Nato und daran hat Putin keinerlei Interesse.

Die Gefahr schwingt aber immer mit - so sieht man es auch im Bundestag. Die zurückhaltende Einstellung bei den Waffenlieferungen in die Ukraine, welche die Ampel-Regierung lange fuhr, ist auch damit zu erklären. Putin selbst sagte bei seiner Rede zum "Tag des Sieges" am 9. Mai in Moskau, dass sich die "Schrecken eines Weltkriegs nicht wiederholen" dürfen. Das klingt immerhin nicht danach, dass er derzeit weitere Provokationen unternehmen will. Nichtsdestotrotz sollte man auf alles gefasst sein.

Fazit

Alles in allem gibt es eine Vielzahl von Ländern, die man in Betracht ziehen kann, um sich im Falle eines Dritten Weltkriegs in Sicherheit zu bringen. Ob man nun nach Neuseeland, auf eine Insel oder nach Südamerika umzieht, es ist wichtig, dass man seine Optionen sorgfältig abwägt, bevor man sich für einen Wohnsitz entscheidet. Sicherheitsexperten zufolge ist Panik jedoch nicht angebracht, da es trotz des russischen Krieges in der Ukraine keine Anzeichen für einen eskalierten globalen Konflikt gibt. Nichtsdestotrotz ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen, und aus diesem Grund ist es hilfreich zu wissen, welche Länder einen potenziellen sicheren Hafen bieten, sollte sich die Situation verschlechtern.

Sollten Sie vorsichtshalber Vorbereitungen für einen Umzug ins Ausland planen, empfehlen wir ihnen, sich professionell von unserem Experten mit jahrelanger Erfahrung beraten zu lassen. Vor allem wenn man mit Familie reist, sollte eine solch große Entscheidung mit Bedacht gewählt und gut organisiert werden.

 
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Nach Griechenland auswandern und das mediterrane Leben genießen

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