Costa Rica wird von der schwarzen Liste der EU entfernt & bleibt Steuerparadies
Costa Rica hat kürzlich bedeutende Reformen in seinem Einkommensteuergesetz vorgenommen, die dazu führten, dass das Land von der Europäischen Union (EU) aus Anhang I, der sogenannten "Schwarzen Liste", gestrichen wurde. Dies ist eine bedeutende Anerkennung für die Bemühungen der costa-ricanischen Regierung, ihre steuerliche Transparenz und Zusammenarbeit mit der EU zu verbessern. Die Entscheidung wurde auf einer Sitzung der EU-Finanzminister im Oktober 2023 getroffen, geprägt von einem positiven Dialog und der Umsetzung von Reformen seitens Costa Ricas.
Die Abkehr von der Schwarzen Liste bedeutet nicht, dass Costa Rica seinen Status als Steueroase verliert. Die günstige steuerliche Umgebung des Landes bleibt weiterhin bestehen und bietet Vorteile sowohl für einheimische als auch für ausländische Investoren. Diese Vorteile umfassen niedrige Steuersätze und verschiedene steuerliche Anreize, die dazu beitragen, ausländische Direktinvestitionen anzuziehen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Dieser Fortschritt in Costa Ricas steuerlicher Situation ist nicht nur für das Land von Bedeutung, sondern auch für die EU, da sie ihr Engagement für die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche zeigt. Die Zusammenarbeit zwischen der EU und Costa Rica wird dazu beitragen, eine international koordinierte Bemühung zur Stärkung der Steuergerechtigkeit zu fördern.
Was genau ist die schwarze Liste und wer befindet sich darauf?
Auf der schwarzen Liste befinden sich alle nicht kooperativen Länder und Gebiete. Derzeit befinden sich noch neun Länder und Gebiete auf der schwarzen Liste: die Amerikanischen Jungferninseln, Amerikanisch-Samoa, Belize, Fidschi, Guam, Oman, Samoa, Trinidad und Tobago sowie Vanuatu. Neu dazu gekommen sind folgende Gebiete und Länder für Steuerzwecke: Britische Jungferninseln, Marshallinseln und Russland. Einer der Gründe für die Aufnahme von Russland hat vor allem mit dem zum Erliegen gekommenen Dialog über steuerliche Angelegenheiten seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu tun.
Costa Rica: Überblick und Steuervorteile
Überblick über Costa Rica
Costa Rica ist ein Land in Zentralamerika, das für seine natürliche Schönheit, politische Stabilität und wachsende Wirtschaft bekannt ist. Es ist ein demokratisches Land, mit einer stabilen Regierung und einer starken Verfassung. Die Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Tourismus, Landwirtschaft und Technologie.
Steuerparadies Costa Rica
Costa Rica bietet attraktive Steuervorteile für ausländische Investoren, Unternehmen und Privatpersonen.
Niedrige Unternehmenssteuern: Unternehmen zahlen in Costa Rica im Allgemeinen niedrigere Steuern als in vielen anderen Ländern. Dies macht es für ausländische Unternehmen attraktiv, Geschäfte in Costa Rica zu tätigen und Gewinne dort zu erzielen.
Steuerbefreiungen: Ausländische Investoren können von verschiedenen Steuerbefreiungen profitieren, wie z.B. bei Immobilieninvestitionen oder Exportgeschäften.
Doppelbesteuerungsabkommen: Costa Rica hat Doppelbesteuerungsabkommen mit mehreren Ländern abgeschlossen, die es ermöglichen, die Besteuerung von Einkommen in beiden Ländern zu vermeiden.
EU Ansichten zu Steuerparadiesen
EU-Kriterien für Steuerparadiese
Die Europäische Union hat bestimmte Kriterien aufgestellt, um Länder als Steuerparadiese zu identifizieren. Dazu gehören unter anderem:
Mangelnde Transparenz: Steuerparadiese sind dafür bekannt, Informationen über Finanzkonten und Unternehmen zurückzuhalten, wodurch sie für Steuerhinterzieher attraktiv werden.
Ermöglichen von Gewinnverlagerung: Steuerparadiese bieten oft niedrige oder gar keine Unternehmenssteuern an, wodurch Firmen ihre Gewinne dorthin verlagern, um ihre Steuerlast zu reduzieren.
Position der EU zu Costa Rica
Costa Rica wurde im Jahr 2017 auf die schwarze Liste der EU gesetzt, weil es nicht alle erforderlichen Standards im Bereich der Steuertransparenz und -kooperation erfüllt hatte. Seitdem hat das Land jedoch Schritte unternommen, um seinen rechtlichen Rahmen und seine steuerlichen Praktiken zu verbessern. Dazu gehören unter anderem:
Die Einführung von Gesetzen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche
Die Verbesserung der Zusammenarbeit mit anderen Ländern in Steuerangelegenheiten
Diese Änderungen führten dazu, dass Costa Rica von der schwarzen Liste der EU entfernt wurde. Die EU beobachtet die Situation und die Fortschritte des Landes jedoch weiterhin aufmerksam.
Bedeutung der Entfernung
Die Entfernung von Costa Rica von der Schwarzen Liste der EU hat mehrere wichtige Auswirkungen:
Vertrauen in das internationale Steuersystem: Die Entfernung zeigt, dass Costa Rica nun transparenter und vertrauenswürdiger ist und bereit ist, sich an internationale Steuernormen zu halten.
Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen: Die Entfernung von der Liste kann dazu beitragen, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Costa Rica und den EU-Mitgliedstaaten zu stärken.
Anziehung von Investitionen: Die Entfernung von der Schwarzen Liste kann das Land für ausländische Investoren attraktiver machen, die möglicherweise Steuerparadiese meiden.
Die Zukunft von Costa Rica als Steuerparadies
Mögliche Auswirkungen der Entfernung
Das Entfernen Costa Ricas von der schwarzen EU-Liste kann sowohl für das Land als auch für internationale Investoren und Unternehmen positive Auswirkungen haben. Die Anerkennung durch die EU kann Costa Ricas Ansehen verbessern, was einen Anreiz für ausländische Direktinvestitionen schaffen könnte. Unternehmen könnten ermutigt werden, sich in diesem Land niederzulassen, um von den Steuervorteilen zu profitieren.
Steigernes Ansehen: Die Entfernung von der schwarzen Liste kann das Ansehen Costa Ricas auf internationaler Ebene stärken, sodass das Land als attraktiver Standort für ausländische Unternehmen angesehen wird.
Anreize für Investitionen: Durch die Verbesserung des internationalen Ansehens könnte Costa Rica von höheren ausländischen Direktinvestitionen und der Entstehung neuer Investitionsprojekte profitieren.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Entfernung von Costa Rica von der Schwarzen Liste der EU ein positives Signal für das Land ist und seine Bemühungen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche anerkennt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Steueroasen wie Costa Rica nicht ohne Konsequenzen sind. Sie können dazu beitragen, Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu erleichtern und die Einkommensungleichheit zu verstärken. Die Entfernung von der Schwarzen Liste sollte daher nicht als Freifahrtschein für Unternehmen angesehen werden, sondern als Ansporn für Costa Rica, seine Bemühungen zur Stärkung der Steuertransparenz und -gerechtigkeit fortzusetzen.
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